Generalistik
Generalistik und Akademisierung
Der Landespflegerat Thüringen e.V. begrüßt die Generalistik und die Akademisierung der Pflege. Das Anforderungsprofil an die Pflege als Profession, hat sich in den letzten Jahren ebenso stark gewandelt, wie die Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten der Pflegenden. Während die Medizin immer spezialisierter und kleinteiliger wird, übernimmt die Berufsgruppe der Pflegenden immer mehr Steuerungsaufgaben für die Gesamtheit der Versorgungsprozesse. Die Einführung der Pflegestudiengänge führte zu einem veränderten Berufsverständnis der Berufsgruppe. Ebenso wird eine einheitliche Ausbildung für alle Bereiche, in denen Pflegende arbeiten zu einem neunen Berufsverständnis führen.
Der Landespflegerat Thüringen e.V. unterstützt die geplante Reform der Pflegeausbildung. Durch eine einheitliche Ausbildung wird für alle Pflegenden ein einheitlicher Stand der Kenntnisse und Fertigkeiten gesichert. Die Berufsgruppe ist so in der Lage mit dem erreichten Basiswissen alle Altersgruppen zu versorgen. Es ergibt sich eine neue Flexibilität auf den Arbeitsmarkt für alle Pflegenden. Sie können sich nach der Ausbildung frei entscheiden, in welchem Bereich der Pflege sie arbeiten wollen. Weiterhin bringt die Generalisierung für die Arbeitgeber eine Erleichterung bei der Auswahl der Fachkräfte.
Im Gegensatz zur differenzierten Ausbildung, erhalten die Pflegenden einen Abschluss der Europaweit anerkannt ist. Die erkannte Problematik einer abnehmenden schulischen Qualifikation bei Neueinsteigern muss durch geeignete Maßnahmen dringend gelöst werden. Die Akademisierung der Pflege führt zu Differenzierungen der Qualifikationen. Die Professionalisierung der Pflege wird weiter vorangetrieben, indem akademisierte Pflegende Verantwortung übernehmen. Damit ist eine wissenschaftliche Ausrichtung des Berufsbildes bereits an der Basis gegeben. Da Pflegende von anderen akademisierten Berufsgruppen in ihrer Fachkompetenz nur wenig Anerkennung finden und ihnen die Fähigkeit zum wissenschaftlichen Denken und Handeln nicht zugetraut wird, ist ein Arbeiten zwischen den Berufsgruppen auf Augenhöhe nur schwer möglich. Die Akademisierung kann zu einer Veränderung beitragen.